21 Fotografie Tipps für bessere Fotos

Fotografieren kann jeder – könnte man denken. Und rein technisch gesehen ist das auch so. Du kannst mit der Kamera oder deinem Smartphone auf ein Motiv zielen, den Auslöser betätigen und ein Foto schießen. Aber ist das Foto dann auch gut? Nicht immer, vermutlich. Denn gute Fotografen kennen Tipps und Tricks, die aus nahezu jedem Foto ein Meisterwerk machen. Als Einsteiger musst du zwar erst noch fotografieren lernen, aber mit ein paar coolen Foto-Tipps kannst du gängige Fehler verhindern und ein paar echt gute Ergebnisse erzielen. In diesem Artikel zeigen wir dir die besten Tipps und Tricks, die wir uns über mehrere fotografiebegeisterte Jahre angeeignet haben.

Allgemeine Tipps

Tipp 1: Die Ausrüstung

Ein guter Fotograf ist nicht nur von seiner Ausrüstung abhängig. Du kannst das beste und teuerste Equipment haben und trotzdem schlechte und uninspirierte Fotos knipsen. Daher raten wir dir als Erstes: beschränke dich aufs Wesentliche.

Du kannst sogar mit deinem Smartphone vergleichsweise gute Fotos machen, wenn du dich darauf konzentrierst. Eine Kamera mit Objektiv genügt völlig. Du musst nicht ständig ein Stativ und hundert andere Dinge mit dir herumschleppen. Was du in diesem Zusammenhang noch berücksichtigen solltest: jede Kamera und jedes Smartphone hat verschiedene umfangreiche Funktionen, die man beim intuitiven Drauflosknipsen gar nicht alle kennenlernt.

Gewöhne es dir an, dich mit der Bedienungsanleitung deines Fotoapparats und deiner Handykamera zu beschäftigen. Dabei findest du automatisch tolle Hinweise darauf, was du aus deinen Bildern herausholen kannst. Wenn du die Anleitung nicht beachtest, könnten dir ein paar gute Foto-Tipps entgehen, die dir beim fotografieren lernen durchaus hilfreich sein könnten!

Tipp 2: Kreativität und Motiv

Ein gutes Foto ist wie ein gutes Gemälde. Es hat eine Aussage. Oder erzählt sogar eine Geschichte. Du kannst mit deiner Kamera mit dem richtigen Licht, richtigen Motiv, richtigen Blickwinkel und vor allem einem guten Hintergrund sehr viel erreichen. Lass dich daher von deiner Umgebung inspirieren. Bleib nicht einfach stehen und überlege, ob der Kirchturm ein gutes Motiv wäre. Stattdessen solltest du in Bewegung bleiben und die verschiedensten Motive aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln fotografieren.

Ein Marienkäfer im Gras ist unscheinbar? Vielleicht, wenn du daran vorübergehst. Aber wenn du dich auf den Bauch legst und ihn von Angesicht zu Angesicht auf ein Foto bannen kannst, vielleicht wie er von einem Tautropfen trinkt, hast du ein mega Motiv!

Tipp 3: Licht – Blende – Blitz

„Das Bild ist nichts geworden, das Licht war so schlecht“, ist eine häufige Ausrede, wenn ein Foto unbrauchbar geworden ist. Doch wenn du nur auf ein gutes Licht wartest, wenn du fotografieren willst, dann kommst du unter Umständen nie zu einem schönen Foto. Und besonders, wenn sich spontan ein gutes Motiv bietet, beispielsweise auf einer Party oder im Urlaub, kannst du keine Rücksicht darauf nehmen, ob gerade die Sonne scheint oder nicht.

Stattdessen solltest du lieber versuchen, dich beziehungsweise deine Kamera den Gegebenheiten anzupassen und das Beste daraus zu machen! Daher solltest du dich darauf konzentrieren, dass du die Blendenzahl richtig wählst und bei Außenaufnahmen auf den Lichteinfall achtest. Denn, dass du nicht mitten in die Sonne oder gegen die Sonne fotografieren sollst, sollte obligatorisch sein.

  • Bei strahlendem Sonnenschein empfiehlt sich Blende 8.
  • Solltest du bewegliche Objekte fotografieren, beispielsweise deinen Hund, der über die sonnenbeschienene Wiese tobt, dann nimm eine offene Blende (also eine kleine Blendenzahl), um die Verschlusszeit kurz zu halten. Dann verschwimmt die Bewegung nicht.
  • Du musst beachten, dass bei einer offenen Blende der Hintergrund, also die Schärfentiefe, verschwimmt. Um beim Beispiel zu bleiben: wenn dein Hund auf der Wiese spielt und weiter hinten ein Wald ist, dann wird dieser unscharf. Aber das ist in Ordnung, denn du willst den Hintergrund ja nicht betonen.
  • Solltest du aber eine große Schärfentiefe benötigen, die praktisch das gesamte Bild scharfstellt, dann musst du mit einer geschlossenen Blende oder einer kleinen Blendenöffnung arbeiten. Wie oben schon erwähnt, kannst du hier mit Blende 8 arbeiten, musst aber dann die Verschlusszeit oder ISO-Zahl erhöhen.

Welche Blende du am besten einsetzen solltest, ist während der Anfangsphase beim fotografieren lernen noch etwas schwierig. (hier kommst du zu den besten Tipps für Anfänger). Aber mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, was funktioniert und was nicht. Außerdem kannst du dir auch nützliche Tipps von Profis und Freunden holen.

Lichtverhältnisse bei unterschiedlichen Tageszeiten

Jetzt schauen wir uns die Tageszeit mit den unterschiedlichen Lichtverhältnissen an.

Für Außenaufnahmen bevorzugen Profis die sogenannte Goldene Stunde, die jeweils 60 Minuten nach Sonnenaufgang und 60 Minuten vor Sonnenuntergang stattfindet. Die Sonne wirft im Tiefstand lange Schatten und taucht dein Motiv in das typisch rötlich-orange Licht, das eine romantische oder ruhige Atmosphäre erschafft. Während des Sonnenuntergangs ist übrigens der Himmel meist besonders blau, das kannst du für entsprechende Aufnahmen ebenfalls nutzen.

Während der Mittagshitze, wenn auch die Sonne am höchsten steht, ist das Licht schlichtweg zu grell und daher meiden Profis in der Zeit eher die Aufnahmen. Sollte es nicht anders gehen, weil du gerade auf einem Ausflug bist und dir in dieser Sekunde ein spitzenmäßiges Motiv vor die Linse springt, dann musst du versuchen, kreativ das Beste aus der Situation zu machen.

Kommen wir noch zum Blitz

Die Sonne ist die eine Sache, aber wenn es beinahe dunkel ist und es kein gutes Licht gibt, dann musst du – besonders in Räumen – häufig einen Blitz verwenden. Dabei musst du darauf achten, keinen direkten Blitz zu wählen, denn sonst erreichst du nur völlig überbelichtete weiße Gesichter vor einem dunklen Hintergrund.

Wenn du dich dazu entscheidest, keinen Blitz zu verwenden, dann musst du deine Blende öffnen und die Verschlusszeit und ISO-Einstellung anpassen. Die optimale Einstellung hängt hier von deiner Kamera ab. Bei einigen Modellen kommt es schon ab ISO 800 zum Rauschen.

Tipp 4: Fotos nicht nur digital betrachten

Wenn du deine tollen Fotos am Bildschirm betrachtest und vielleicht noch digital nachbearbeitest, sehen sie häufig wunderbar aus. Doch sobald du die Bilder im Internet verwendest oder weiterleitest, kann es sein, dass ein anderer Betrachter einen völlig anderen Eindruck davon bekommt.  Er mag vielleicht schlechtere Geräte mit geringer Auflösung haben und deshalb einen verfälschten Eindruck davon bekommen.

Daher ist es ganz spannend, wenn du ab und zu deine Fotos nicht nur digital betrachtest, sondern sie ausdruckst. Robert macht das sehr gerne und hält uns immer wieder seine besten shots vor die Nase. Wenn du diese Fotos deiner Familie oder deinen Freunden zeigst – womöglich ganz Oldschool-mäßig in einem Album – dann bekommen alle genau denselben Eindruck und sehen dieselben brillanten Farben, die du mit deinem Motiv und deiner Kamera zustande gebracht hast. Solche Bilder kannst du auch wunderbar rahmen und aufhängen oder sogar verschenken.

Tipps zur Bildgestaltung

Wenn du nun mit der richtigen Ausrüstung und kreativen Ideen ans richtige Motiv herangehst, hast du bereits gute Chancen, ein hervorragendes Bild zu schießen. Licht, Blitz und Blende müssen natürlich ebenfalls berücksichtigt zu werden. Dieses Thema müssen wir in diesem Abschnitt noch weiter verfeinern. Bei der Bildgestaltung geht es unter anderem um:

  • Bildaufbau
  • Farben
  • Geometrie
  • Perspektive
  • Zusammensetzung

Gerade durch die Farbauswahl des Motivs lässt sich bereits im Vorfeld viel beeinflussen. Aber auch hinterher bei der digitalen Nachbearbeitung kann man mit Farben noch einiges aus dem Bild herausholen.

Tipp 6: Motiv

Die Gestaltung selbst geht schon bei der Suche nach dem Motiv los. Schließlich wird das Bild dadurch zu etwas Besonderem, wenn du eine Perspektive wählst, die sonst niemand oder zumindest kaum jemand benutzt hat. Eine gute Methode, die Robert gerne nutzt ist die, dass er statt mit dem Zoom lieber mit der Festbrennweite um ein Objekt herumrennt und dann versucht, einen guten Aufhänger in einer interessanten Perspektive zu finden. Beispielsweise eine Außenfigur an einer alten Kirche aus einem ungewöhnlichen Winkel.

Den optimalen Tipp, wie man das beste Motiv und die tollste Perspektive findet, gibt es leider nicht. Das Gefühl dafür stellt sich erst beim fotografieren lernen ein, wenn du immer wieder etwas Neues ausprobierst. Mit der Zeit findest du dann heraus, welche Dinge für dich funktionieren und dir gefallen und welche auf den Fotos nachher überhaupt nicht gut rüberkommen.

Tipp 7: Geometrie

Wenn du ein Motiv, einen Winkel und eine Perspektive gefunden hast, dann musst du noch auf die Geometrie achten. Vielleicht kennst du aus der Schule aus dem Kunstunterricht noch den Goldenen Schnitt und andere Maltechniken und Regeln. So ähnlich musst du hierbei nun auch vorgehen. Die starren Regeln gelten in der Fotografie allerdings nicht in diesem Maß, denn das Bild soll ja lebendig wirken und Atmosphäre vermitteln.

Während die einen den Goldenen Schnitt als Nummer eins der Foto-Tipps weitergeben, arbeiten wir stattdessen lieber mit der Raster-Bildaufteilung. Natürlich setzen wir da, wo es angebracht ist, auch mal genaue geometrische Maßstäbe ein. Hier gibt es wiederum keinen unumstößlichen Tipp, denn es kommt auch darauf an, welches Motiv du einfangen und was du mit deinem Foto aussagen willst. Manchmal wird ein Bild erst richtig interessant, wenn es irgendwie „schief“ wirkt oder sogar leicht unscharf wird.

Tipp 8: Rasterdarstellung

Dazu brauchst du entweder deine Fantasie oder eine Gitteranzeige in deinem Sucher. Damit kannst du das geplante Motiv in einem Raster anschauen. Du wirst sehen, dass es dabei nicht immer die beste Lösung ist, das gewünschte Motiv einfach in die Mitte zu platzieren. Denn oft gewinnt das Bild eher dadurch, dass das Motiv mehr am Rand liegt und dafür noch ein schöner Sonnenuntergang im Hintergrund mit drauf ist …

Achte daher unbedingt auf folgende Punkte:

  • Wie ist die Farbharmonie der dargestellten Objekte in deiner Aufnahme?
  • Hast du zu viele Motive oder Objekte in das Bild gepackt?
  • Es sollte nur ein Hauptmotiv im Bild geben, das die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht.

Tipp 9: Farben

Über Farben könnte man auch lange philosophieren. Es gibt schließlich auch sehr gute und ausdruckstarke Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Und manchmal liegt der gewollte Reiz des Bildes auch darin, dass sich Farben „beißen“. Dennoch können wir hier auf ein paar allgemeingültige Tipps und Tricks zurückgreifen.

Der wichtigste Anhaltspunkt ist die Farbenlehre, von der du bestimmt im Kunstunterricht in der Schule gehört hast. Falls du noch nie davon gehört hast, ist das aber kein Hindernis beim fotografieren lernen. Es gibt sogar verschiedene Modelle, aber die bekannteste für Künstler ist die von Goethe. Dabei kommt es vor allem auf die Komplementärfarben an, also die, die sich im Farbspektrum genau gegenüberstehen. Bei Goethe wäre das beispielsweise Blau und Orange, Rot und Grün sowie Gelb und Violett.

Welche Farben du letztendlich kombinierst, sind aber auch geschmack- und stilabhängig. Und falls dein Foto einen bestimmten Zweck erfüllen und zu einem bestimmten Hintergrund passen oder ganz auffällig nicht passen soll, kannst du dich nicht stur nach der Farblehre richten. Hier gibt es übrigens auch Hilfsmittel wie Tools und Programme, die die bei der Bearbeitung später gut weiterhelfen.

Tipp 10: Bildbearbeitung

Am Ende kannst du die Bilder digital nachbearbeiten und nicht nur mit den Farben spielen. Am Bildschirm lassen sich beispielsweise mit Photoshop noch andere Effekte erzielen oder kleine Unzulänglichkeiten wegschummeln. Hier hast du auch die Chance, den Bildausschnitt nochmal nachzubearbeiten und zu viel „Drumherum“ wegzuschneiden. Die gesamte Bildbearbeitung und Nachbearbeitung ist eine Wissenschaft für sich. Hier solltest du dich dann eingehend mit dem Programm deiner Wahl beschäftigen und dir die besten Foto-Tipps aus der Bedienungsanleitung entnehmen.

Tipps gegen unscharfe Fotos

Mit den bisherigen Tipps kannst du schon ziemlich gute Ergebnisse erzielen. Aber wenn du aus versehentlich verwackelte oder unscharfe Fotos produzierst, kannst du das auch mit einer guten Bildbearbeitung nicht in den Griff bekommen. Es gibt zwar Programme, die du verwenden könntest, aber diese sind eigentlich für die Nachschärfung scharfer Bilder gedacht und können aus einem verwackelten Reiseschnappschuss aus einer venezianischen Gondel heraus kein Meisterwerk mehr machen.

Das Problem der Unschärfe solltest du also lieber im Vorfeld ausmerzen. Doch woran liegt es, dass deine Bilder verwackelt erscheinen? Wir haben dir ein paar Tipps gegen einige der häufigsten Ursachen zusammengestellt.

Tipp 11: Richtige Fokuseinstellung

Die mit Abstand häufigste Ursache für verwackelte Bilder ist die falsche Fokuseinstellung. Das liegt daran, dass die meisten Menschen und insbesondere Anfänger mit dem Autofokus fotografieren, der allerdings nicht in allen Fällen die richtigen Stellen im Bild hervorhebt. Für gute Fotos solltest du daher immer manuell den perfekten Fokus einstellen.

Tipp 12: Offene / geschlossene Blende

Der zweithäufigste Fehler ist die falsche Blendeneinstellung. Mit einer weit geöffneten Blende arbeitet man beispielsweise gerne in der Portraitfotografie. Du kannst schöne Bilder von deinem Kind knipsen, wie es im vom Sonnenlicht durchfluteten Blumenmeer sitzt, das im Hintergrund unscharf zu sehen ist. Aber wenn sich das Kind bewegt, wird das Bild leider schnell unscharf.

Wenn du denkst, du kannst auf Nummer sicher gehen, indem du einfach die Blende geschlossen hältst, dann funktioniert das leider auch nicht, denn ganz oft geht sowas auch in die Hose, weil die Bilder dann wieder unscharf werden. Gerade bei Landschaftsaufnahmen wählst du im Regelfall eine Blende zwischen f/7.1 und f/11, aber das hängt ganz vom Objekt ab.

Daher solltest du immer schon am Display prüfen, welche Stellen des Bildes nachher scharf werden und wo es eher kritisch aussieht. Hier macht Übung den Meister und mit der Zeit findest du schnell heraus, in welchen Situationen du mit welcher Blende die besten Ergebnisse erzielen kannst.

Tipp 13: Bewegte Bilder

Wenn du oder das Motiv sich bewegen und du dann noch eine falsche Belichtungszeit gewählt hast, bekommst du automatisch verwackelte Ergebnisse. Doch der Reihe nach: Bei einer zu langen Belichtungszeit wird das Bild unscharf. Üblicherweise kannst du auch bewegte Motive gut einfangen, wenn du nur eine ganz kurze Belichtung zulässt. Falls aber die Belichtung (oder Verschlusszeit) länger dauert, wird alles, was sich bewegt (Blumen im Wind oder ein Tier, das den Kopf dreht) sofort unscharf.

Manchmal willst du aber in bestimmten Situationen erreichen, dass du ein bewegtes Motiv fotografieren kannst. Die ersten Schritte deines Kindes, ein Pferderennen, ein Fisch im Aquarium, ein fahrendes Auto. Damit das gelingt, musst du eine ganz kurze Verschlusszeit/Belichtungsdauer hinbekommen. Dabei kannst du nur auf die Eigenschaften deiner Kamera setzen und die möglichen und zulässigen Einstellungen manuell vornehmen.

Es kommt auch auf die Lichtverhältnisse draußen oder drinnen an und auf den eingestellten ISO-Wert. Denn wenn du die Belichtungszeit zu sehr verkürzt, wird dein Bild völlig unterbelichtet. Mit der zu weiten Blende bekommst du eine Tiefenunschärfe und mit einem zu hohen ISO-Wert ein Bildrauschen. Also benötigst du für solche Aufnahmen Übung und viel Fingerspitzengefühl! Eine weitere Möglichkeit ist, dass DU dich versehentlich bewegst. Auch wenn du denkst, du hättest die Kamera völlig ruhig gehalten, kann es sein, dass du versehentlich gewackelt hast und die schöne Aufnahme unscharf ist.

Hier kannst du ein Stativ verwenden, was in einigen Fällen unumgänglich ist, oder dich irgendwo anlehnen, hinsetzen oder abstützen. Eine gute Möglichkeit ist es auch, deine Kamera irgendwo abzulegen, beispielsweise wenn du sie auf einen Tisch oder Hocker stellen kannst oder auf einen Stapel Bücher. Je nachdem, was die Situation gerade hergibt.

In unserem Artikel zum Belichtungsdreieck erhältst du weitere hilfreiche Infos!

Tipp 14: Bildstabilisator

Dieser Punkt gehört genaugenommen zu den bewegten Bildern oben. Jede oder fast jede Kamera besitzt einen Bildstabilisator. Dieser hilft dir, kleine Bewegungen oder Schwankungen auszugleichen. Daher ist es empfehlenswert, diesen immer einzuschalten.

Aber hier kommt der Haken: Es gibt Situationen, in denen ein gutes Bild es unbedingt erforderlich macht, dass du den Stabilisator ausschaltest! Und zwar genau dann, wenn du mit einem Stativ arbeitest und die Kamera ohnehin stabilisiert ist. Der Bildstabilisator würde nämlich dann weiterhin versuchen, eine Kamerabewegung auszugleichen, die gar nicht stattfindet und dadurch das Bild erst recht verwackeln! In diesem Zusammenhang ist auch ein Selbstauslöser zu erwähnen.

Denn wenn du dich selbst fotografieren möchtest, stellst du im Normalfall deine Kamera auch auf ein Stativ und hast oben erwähntes Stabilisierungsproblem. Dazu kommt, dass du beim Betätigen des Auslösers die Kamera bewegst, wenn auch minimal. Und damit hast du ein verwackeltes Selfie. Hier hilft es nur, jemand anderen als Fotograf fungieren zu lassen oder einen Fernauslöser zu verwenden. Diese gibt es als Funk- oder Kabelversion.

Tipp 15: Zu nah am Motiv?

Unscharf werden Bilder auch, wenn du dem Motiv viel zu nah mit der Kamera auf die Pelle rückst. Um den treudoofen Blick deines Hundes einzufangen, solltest du ihm nicht beinahe das Objektiv auf die Nase pressen. Mit diesem geringen Abstand wird das Bild automatisch unscharf. Hier musst du ein wenig experimentieren, um den richtigen Abstand in den Griff zu bekommen. Denn gerade bei Schnappschüssen, die schnell gehen müssen, kannst du nicht mit 5 Minuten Vorlaufzeit Abstandsexperimente beginnen!

Tipps zur Portraitfotografie

Wenn du noch wenig Erfahrung hast und keine Idee, wo und was du fotografieren solltest, wirst du sicher erst einmal deinen Freundes- und Bekanntenkreis als Motiv nehmen. Es bietet sich also geradezu an, schöne Portraitfotos zu machen. Vielleicht kennst du die anstrengende Prozedur noch von deinen letzten Passfotos? Du wirst vor einen weißen Hintergrund gesetzt und musst nach Anweisung des Fotografen Millimeterweise deine Position verändern, bis er endlich abdrücken kann. Eine sehr unentspannte Atmosphäre.

Du brauchst allerdings für eine ersten schönen Portrait-Fotos weder ein Studio noch einen weißen Hintergrund. Und auch keine spezielle Ausrüstung. Du kannst jederzeit ein hübsches Motiv finden und einfangen. Zur Not auf einer Gartenparty vor bunten Lampions. Was allerdings hilfreich ist, ist ein Faltreflektor, der dir bei der idealen Beleuchtung hilft. Den hast du selbstverständlich nur bei geplanten Shootings zur Hand, aber du kannst so eine Aktion zum fotografieren lernen ja mit einem Ausflug oder einer Party zusammenlegen. Dann hast du automatisch ein Highlight, bei dem die Leute dir gratis Modell stehen, du dich ausprobieren kannst und am Ende sogar noch tolle Bilder und viel Erfahrung gewonnen hast.

Tipp 16: Entspannte Atmosphäre schaffen

Während des Shootings sind manche Leute sehr aufgeregt. Du solltest also darauf achten, die Atmosphäre locker zu gestalten und zwischendurch auch mal ein wenig Small Talk zu führen. Aber gerade wenn du dir vorgenommen hast, deine ersten Experimente im Rahmen einer Party zu starten, kannst du zwischendurch ohnehin ganz entspannt mit deinen Modellen reden und sie dann immer wieder zur idealen Location zu bringen und beispielsweise unter einem Baum, auf der Wiese, neben dem Lagerfeuer oder wo auch immer gekonnt in Szene zu setzen.

Tipp 17: Eigenschaften hervorheben

Dabei hilft es dir, wenn du die Eigenschaften dieser Person gut hervorheben kannst und das Bild, die Pose oder der Hintergrund gut zu dem Modell deiner Wahl passt. Eine fröhliche Person mit vielen bunten Luftballons auf ein Bild zu bringen, eignet sich besser, als sie zu bitten, mit grimmiger Mine neben einem Grill zu posieren.

Falls du nicht nur üben willst, sondern dein Modell das Bild eventuell aufhängen oder seiner besseren Hälfte verschenken will, kannst du zur Sicherheit noch fragen, ob das Foto einem bestimmten Zweck dient. Vielleicht soll es ja als Titelbild ein soziales Netzwerk oder einer Partnerbörse zieren?

Der Absicht des Models entsprechend kannst du es dann gezielt in Szene setzen und eine witzige oder ernste Pose ausprobieren. Die beste Perspektive und der beste Winkel sind von Person zu Person unterschiedlich. Da hilft nur, mehrere Varianten zu testen und nachher die besten Bilder auszusuchen. Gut ist, wenn du ungefähr auf Augenhöhe fotografierst und nicht unbedingt von oben auf den Scheitel oder von unten in die Nase.

Tipp 18: Kameraeinstellungen & Licht bei Portraits

Achte hierbei darauf, dass Modell mit einer möglichst kleinen Blendenzahl zu fotografieren. Dadurch rückt das Gesicht der Person in den Vordergrund und der Hintergrund wird eher unscharf wird. Grelle Beleuchtung und ein schlechter Blitz, der später für rote Augen sorgt, sind natürlich tabu. Aber das muss vermutlich nicht speziell erwähnt werden. Prüfe also die beste Belichtungsmethode für das jeweils geplante Bild.

Tipps zur Landschaftsfotografie

Zum Abschluss noch ein paar Tipps für die ersten Landschaftsfotografien. Gerade bei Ausflügen bietet es sich an, zur Erinnerung ein schönes Panoramabild von einem Aussichtspunkt zu schießen. Oder vielleicht auf Reisen auch blühende Felder zu knipsen. Was immer dein Auge erfreut, kannst du mit einer gelungenen Landschaftsfotografie verewigen.

Tipp 19: Motiv gut platzieren

Hilfreich dabei ist das schon erwähnte Raster, das du an deiner Kamera einstellst oder dir im Geiste dazu denkst. Damit gelingt es dir, das wichtigste Element, das du fotografieren möchtest, mittig zu platzieren und dadurch hervorzuheben. Dieser Anhaltspunkt kann aber für spezielle künstlerische Fotos auch geradezu falsch sein, weil du einen ganz bestimmten anderen Effekt haben möchtest und absichtlich die vorhandenen Motive oder zumindest das Hauptmotiv eher an den Rand setzen möchtest.

Beispielsweise wenn du eine große offene Landschaft oder einen Blick aufs Meer fotografierst, kannst du noch das gewisse Etwas einbauen, wenn du beispielsweise im Vordergrund einen vergessenen Ball oder eine einsame Sandburg mit einbringen kannst.

Tipp 20: Licht bei der Landschaftsfotografie

Auch bei Landschaftsfotos spielt die richtige Beleuchtung eine große Rolle. Daher nimmst du bei Außenaufnahmen immer den Sonnenstand mit ins Kalkül, wenn du etwas fotografieren möchtest. Zum richtigen Licht haben wir in den allgemeinen Tipps zu Beginn des Artikels schon wichtige Hinweise gegeben, die du auch bei Landschaftsfotos umsetzen kannst.

Doch nicht nur die Sonne bringt gute Fotos, du kannst natürlich auch bei Nacht den Sternenhimmel fotografieren! Hier gibt es fantastische Aufnahmen im Internet, die du vielleicht auch schon gesehen hast. Gerade in Gegenden, in denen keine sogenannte Lichtverschmutzung vorkommt, kannst du fast immer einen sternenklaren Himmel vor die Linse bekommen.

Beispielsweise in der Wüste wie im Monument Valley in Amerika. Dazu hast du zusätzlich noch die tolle Kulisse der Steinmonumente. Beliebt sind auch Aufnahmen von den Steinfiguren auf der Osterinsel oder dem Steinkreis von Stonehenge mit dem Nachthimmel darüber.

Tipp 21: Effekte

Draußen kannst du gut mit Wolken und Himmel spielen, wo du durch Langzeitbelichtungen prima Effekte erzielen kannst. Dasselbe klappt auch mit einem fließenden Bach, der völlig anders aussieht, wenn du ihn gleich 10 Sekunden lang mit einem Graufilter belichtest. Solche ND-Filter kannst du vor dein Objektiv schrauben und dadurch die längere Belichtung unterstützen.

Außer diesen verwaschenen Effekten kannst auch klare Wasserspiegelungen in Brunnen, Teichen oder Seen fotografieren. Schöne Effekte ergeben beispielsweise Brücken, die sich im klaren Wasser spiegeln und dadurch von Weitem aussehen wie ein kompletter Kreis. Und wenn du zufällig einen Wasserfall fotografierst, hast du vielleicht sogar das Glück, dass sich dabei ein Regenbogen zeigt, den du einfangen kannst. Mit der richtigen Perspektive und der geeigneten Belichtung können dir phänomenale Ergebnisse gelingen.

Apropos Perspektive: du kannst auch draußen herrliche Bilder machen, wenn du nicht einfach nur im Stehen fotografierst sondern vielleicht auch zwischen Steinen hindurch oder aus der Hocke nach oben. Du kannst dadurch sogar bekannten Plätzen auf deinen Fotos ein ganz anderes Aussehen geben.

Fazit

Viele Tipps verinnerlichst du automatisch mit der Zeit und wenn du mehr Erfahrung beim Fotografieren hast. Denn je länger du fotografierst, desto besser kannst du einschätzen, welche Brennweite oder welches Objektiv bei bestimmten Motiven oder in unterschiedlichen Situationen die besten Bilder ergibt. Und dann wirst du auch automatisch probierfreudiger und fotografierst vielleicht sogar bäuchlings in einer Pfütze liegend, wenn du dadurch eine besonders schöne Tier- und Naturaufnahme zustande bringst.

Über Olaf 50 Artikel
Olaf fotografiert am liebsten Essen. Seine kreative Ader begann schon 1985 mit der Musikproduktion. Das professionelle Musikstudio wurde über die Jahre mit Möglichkeiten zur Bildbearbeitung und Videoproduktion erweitert. Die Inhalte für die YouTube Kanäle, die Social Media Profile und die Webseiten produziert Olaf weitgehend selber und kennt sich somit seit vielen Jahren mit dem professionellen Einsatz von Foto- und Videoausrüstung aus.

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