Neben Landschaften und Tieren, gelten vor allem Fotos, die den Nachwuchs zeigen, zu den erklärten Lieblingsmotiven der meisten Deutschen. Das können Kleinkinder sein, wobei jedoch auch Babys ein äußerst reizvolles und vielfältiges Motiv bilden … Denn Säuglinge wissen uns in allen Lebenslagen zu bezaubern, sei es nun beim Schlaf oder auch dann, wenn sie – scheinbar der Erde entrückt – eine Lichterkette oder andere glitzernde Objekte in ihrem Blick haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Möglichkeiten, ein Baby in Szene zu setzen, gibt es viele!
- 2 Welche Örtlichkeiten kommen im Krankenhaus für Babyfotos in Betracht?
- 3 Die Babyfotografie beginnt bereits vor der Geburt!
- 4 Die passende Location für ein Schwangerschaftsshooting?
- 5 Die ideale Ausrüstung für die Baby- und Schwangerschaftsfotografie
- 6 Tipps für die Babyfotografie zu Hause
- 7 Das passende Licht für die Babyfotografie
- 8 Babyfotografie contra DSGVO?
- 9 Checkliste für die Babyfotografie
Möglichkeiten, ein Baby in Szene zu setzen, gibt es viele!
Auch Kuscheleinheiten mit den Eltern, gar der intime Moment des Stillens, stellen wertvolle Erinnerungen dar, die mehr als nur ein Foto wert sind. Denn solche Szenen kommen niemals wieder und können später dein Album oder ein Fotobuch mit den ersten Lebensjahren deines Kindes bereichern. Daher möchten dir Olaf und Robert, als erfahrene Porträt- und People Fotografen, im Folgenden ihre persönlichen Tipps und Kniffe für die Babyfotografie vorstellen.
Tatsächlich sind bereits die ersten Stunden im Krankenhaus, unmittelbar nach der Geburt, ein höchst emotionaler Moment. Wann immer sich dir die Möglichkeit bietet, solltest du daher ein Smartphone oder eine Kompaktkamera in die Hand nehmen. Denn Säuglinge verändern – und das bereits binnen weniger Tage – ihr Aussehen mitunter komplett.
Um keinen dieser kostbaren und unersetzlichen Momente zu versäumen, ist daher die beste Kamera diejenige, die du gerade zur Hand hast. Natürlich musst du, insbesondere dann, wenn du die vergleichsweise winzigen Sensoren deines Mobiltelefons nutzt, für ausreichend Licht sorgen. Vielleicht vor einem Fenster, wo die stolze Mutter ihr Neugeborenes im Arm hält?
Doch auch das Bett, in dem der Säugling zufrieden in den Armen seiner Mutter liegt, kann die geeignete Kulisse für sein erstes „Porträt“ sein. Dabei solltest du beim Fotografieren (d) eines Babys nicht mit den Bildern geizen und ruhig einmal verschiedene Einstellungen, Brennweiten und Blenden austesten.
Welche Örtlichkeiten kommen im Krankenhaus für Babyfotos in Betracht?
Natürlich darfst du mit deiner Babyfotografie den Klinikalltag nicht stören. Zudem musst du darauf achten, dass nicht fremde Leute oder auch das Klinikpersonal (ungefragt) mit auf das Bild kommen. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, bietet sich, wie bereits oben angedeutet, ein großes Fenster mit seinem weichen Licht natürlich an. Ein passender „Rahmen“ für jedes Babyfoto, der zudem mit einer ausreichenden Helligkeit und ganz natürlichen Lichtstimmung punktet.
Schwieriger wird es meist auf dem Wickeltisch oder aber in den Gängen. Doch gute Kompaktkameras vermögen auch diese (Kunst) Lichtstimmungen zu meistern. Hierbei hast du die Wahl, ob du den automatischen Weißabgleich nutzt oder doch gezielt in deine Kamera eingreifst und den Weißabgleich manuell – entsprechend einer Lichtquelle -, hier meistens LED oder Neonröhren, einstellst. Vielleicht darfst du ja zudem beim Wiegen oder Messen ein schnelles Bild machen? Und vergiss nicht das Gebäude selbst oder Hinweisschilder, die zur Station führen und damit ein wichtiger Teil deiner Dokumentation sind!
Die Babyfotografie beginnt bereits vor der Geburt!
Dabei beginnt die Babyfotografie bereits vor der Geburt. Nicht umsonst bieten viele People- und Porträtfotografen ein Schwangerschafts- und Babybauch Shooting an. Dies kann, wenn ihr das mögt, sogar sinnlicher Natur sein. Wichtig für reine Familien- und Erinnerungsfotos sind vornehmlich das richtige Outfit sowie ein passendes Umfeld. Zudem kommt es auf den Zeitpunkt an, wobei das letzte Trimester mit seinen bereits deutlich sichtbaren Rundungen und Wölbungen naturgegeben ideal ist.
Dabei geht es freilich nicht allein um die Mutter und das heranwachsende Leben in ihrem Bauch. Vielmehr könnt ihr auch den werdenden Papa, der am Bauch seiner Liebsten horcht, in eure Bildkomposition mit einbeziehen. Wer keine professionellen Fotografen engagieren will, sollte sich daher an Freunde und Verwandte wenden, die d a s perfekte Bild machen.
Ältere Geschwister, die mit der schwangeren Mutti posieren, könnten ebenfalls eine tolle Idee sein. Lebt euch kreativ aus und achtet auch auf das Outfit. So kann und darf der Babybauch auch mal nackt bleiben … oder ihr wählt Tücher und wallenden Kleider, unter denen sich der Bauch mit dem Ungeborenen lediglich abzeichnen. Fotos, die eine Schwangere komplett nackt zeigen, sind dagegen eher Geschmackssache. Daher rät dir Olaf bei deiner Babyfotografie fürs Familienalbum eher dazu, die Brüste (ausgenommen der Moment des Stillens!) zu kaschieren.
Die passende Location für ein Schwangerschaftsshooting?
Als Kulisse dienen vornehmlich das eigene Wohn- oder Schlafzimmer. Hier kann die Schwangere auf der Couch sitzen oder auch in ihrem Bett liegen. Zudem dürfen für einige Szenen ruhig auch mal Teile der Erstausstattung, etwa ein Teddy oder Babyschuhe, die man auf dem Bauch der werdenden Mutter platziert, mit aufs Bild kommen. Nur bitte nicht übertreiben, rät Robert, denn an solchen Motiven kann man sich auch rasch satt sehen.
Um mehr Vielfalt auf die Fotos zu bringen, kannst du daher auch mal ein Outdoor Babybauchshooting einplanen. Falls dies jahreszeitlich passt, gerne auf einer Frühlingswiese. Ansonsten könnten jedoch auch ein Herbstwald, ein Feld oder Felsformationen die ideale Wahl sein. Falls du nahe der See wohnst, können natürlich auch Strandfotos – dann wiederum leichter bekleidet – eine tolle Idee sein. Wichtig ist, dass du zudem das passende Equipment in deinem Gepäck hast.
Die ideale Ausrüstung für die Baby- und Schwangerschaftsfotografie
Natürlich wird für denjenigen, der (semi) professionelle Ansprüche an seine Babyfotografie stellt, eine Spiegelreflex- oder Systemkamera mit Wechselobjektiven die erste und beste Wahl bleiben.
Zudem könnten jedoch Kompaktkameras mit einem größeren Brennweitenspektrum in Betracht kommen. Denn neben weitwinkligen Aufnahmen, die auch mal das komplette Kinder- oder Krankenhauszimmer samt Mutter und Kind zeigen, lebt die Babyfotografie natürlich vornehmlich von Telebrennweiten, die die Bildaussage komplett auf das Wesentliche – nämlich den Säugling selbst – „verdichten“.
Daher könnten zum Beispiel Fotoapparate wie
- die Nikon Coolpix P 900 Bridgekamera mit ihrem gewaltigen Zoombereich (24-2000 mm) und ihrem 16 Megapixel-Sensor, der für die meisten Anwendungen und Ausdrucke völlig ausreicht
- die Canon PowerShot SX 540 HS, die sowohl Vollautomatiken liefert wie auch die Möglichkeit zur manuellen Einstellung zulässt (in einem neuen Artikel haben wir die Hersteller Canon und Nikon miteinander verglichen).
für dich in Betracht kommen. Zwei Modelle, die natürlich lediglich eine Auswahl darstellen, da auch Sony und Panasonic interessante Bridgekameras in ihrem Programm haben.
Ambitionierte Hobby- und Babyfotografen greifen dagegen eher zu hervorragenden und professionellen MFT-Kameras, wie der Panasonic GH 5 oder Modellen mit dem nochmals größeren APS-C Sensor wie der Canon 90 D, die mit einer bahnbrechenden Auflösung von 32,5 MP – ein Novum für diese Sensorgröße – aufwartet. Das Nonplusultra stellen dann natürlich Vollformatmodelle wie die Alpha 7 Serie von Sony oder Panasonics S 1 Kameras samt einem Standard-Zoom (24-70 mm Brennweite) sowie einem gesonderten Porträtobjektiv (85, 10o oder 135 mm) dar. Damit kannst du dann jedes Baby professionell fotografieren und verschiedene Einstellungen durchtesten.
Tipps für die Babyfotografie zu Hause
Wie wir bereits gesehen haben, geht es gerade bei der Babyfotografie um magische Momente. Darum, Stimmungen und intime Szenen festzuhalten. Um eine Dokumentation, die die ganze Familie stets gerne wieder anschaut. Vor allem jedoch die Elten … und das bis ins hohe Alter, wenn der Säugling von einst längst erwachsen und aus dem Haus ist.
Auch der kann von dieser Familienchronik profitieren. Denn vielleicht wollen ja später dessen Kinder – sprich die Enkel – mal sehen, wie Papa oder Mama, als sie noch klein waren, aussahen und gelebt haben. Damit sind gerade Babyfotos ein wertvolles Gut. Bilder, von denen man nie genug hat. Bilder, die das Zuhause des Säuglings zeigen – und das völlig unabhängig davon, ob der in einem Palast oder in einer Zweizimmerwohnung gelebt hat. Daher stellt sich die Frage:
Wann und wie kann ich einen Säugling fotografieren?
- Selbst ein schlafendes Kleinkind kann für stolze Eltern und Porträtfotografen ein unerschöpfliches Motiv sein. Entweder „solo“ oder auch dann, wenn es sich der kleine Erdenbürger auf Mamas oder Papas Arm zu einem Nickerchen bequem macht. Natürlich kannst du (d) einen schlafender Säugling – so Roberts weiterer Tipp für die Babyfotografie – auch auf dem Bett oder in seinem Kinderwagen in Szene setzen. Der bildet dann quasi den Rahmen der Szenerie, während die Linse der Kamera von der Seite oder von schräg oben auf das Kind blickt. Ist das schon etwas ältere Kleinkind beim Spielen auf dem Boden ein geschlummert, solltest du dich dagegen für dein Foto ruhig auch mal flach auf den Bauch legen.
- Da gerade Babyfotos von Emotionen leben, können natürlich auch Bilder, auf denen der Säugling mit einem Elternteil oder einem Geschwisterkind schmust, ein zauberhaftes Motiv sein. Szenen, die zum Beispiel auf dem Bett, einer Couch oder auch auf dem Arm arrangieren kannst.
- Noch intimer ist jener Moment, in dem eine Mutter ihr Kind stillt. Denn so entstehen eine innige Bindung und eine Prägung, die ein Leben lang nicht mehr abreißen. Dabei kann man die Bilder so arrangieren, dass die Brüste vom Körper des zufrieden nuckelnden Babys verdeckt sind. Oder auch diese – als etwas ganz Natürliches – mit in die Bildkomposition einbeziehen. Das liegt also nicht zuletzt an euch selbst, euren Einstellungen zur Babyfotografie, aber auch zum (unbekleideten) Körper. Jede Form der People- und Porträtfotografie hat eben auch mit Respekt (gegenüber dem Fotografierten) zu tun! Hier kommst du zu einem allgemeinen Leitfaden bezüglich Porträtfotografie.
- Selbst die Wickelkommode kann für tolle Babyfotos ein spannender Ort sein. Zumal dann, wenn wir diesen besonderen und intimen Moment im Krankenhaus stets verpasst haben. Hier stellt sich – wie bei sämtlichen Babyfotos – dann die Frage, ob du eher einen engen Ausschnitt bevorzugst, dabei sind Teleobjektive die beste Wahl, oder ganz im Gegenteil durch den Einsatz von leichten Weitwinkel- (28 oder 35 mm bezogen auf das KB-Format) oder Normalobjektiven (45 bis 55 mm Brennweite) auch Teile eurer Wohnung zeigen willst?
- Beim Spielen oder selbst beim Betrachten eines Mobiles scheinen Kleinkinder und Säuglinge in ihre eigene Welt entrückt zu sein. Zeigen uns oftmals ein bezauberndes Lächeln oder auch eine „Denkermiene“, die wir so noch niemals zuvor an ihnen entdeckt haben … wohl denn Eltern, die dann ihre Kamera zur Hand haben. Die sollte, wie Olaf rät, für die Babyfotografie stets griffbereit auf dem Tisch liegen. Denn wie leicht könnte sonst ein magischer Moment verpasst sein!
Du siehst also, Babyfotografen haben niemals Pause. Denn Säuglinge lassen sich beim Schlafen und Baden, beim Wickeln und Stillen, spielend und in Ruhe, mal in voller Action, dann wieder ganz entspannt, auf dem Arm, im Bett oder auch im Kinderwagen in Szene setzen. Später, ein wenig älter, dann auch im Garten, bevorzugt am Morgen oder auch am Abend, wenn du ein weiches zauberhaftes Licht hast. Zudem können natürlich auch einzelne Körperteile, wie die niedlichen kleinen Füßchen oder die Hände, die nach etwas anderem, gar nach Mamas Hand greifen, ein zauberhaftes Motiv sein. Nicht umsonst gibt es viele Kliniken, die Hand- und Fußabdrücke des Säuglings für seine Eltern anfertigen.
Das passende Licht für die Babyfotografie
Apropos, Licht: Auf Blitzlicht und / oder starke Fotolampen solltest du gerade bei der Babyfotografie einmal ganz bewusst verzichten. Achte stattdessen lieber auf natürliche Lichtstimmungen, etwa vor einem Fenster, das wie eine riesige Softbox wirkt und dir und deinem Motiv ein wunderbar weiches Licht spendet. Doch auch Kunstlicht – etwa eine Abendstimmung im illuminierten Wohnzimmer – stellt, angesichts der modernen Digitalkameras, kein Problem mehr dar. Ganz anders noch zu analogen Zeiten, denn damals mussten Babyfotografen – statt mit dem Weißabgleich zu spielen – noch einen speziellen Kunstlichtfilm einlegen.
Wenn du beim Spaziergang oder im Garten fotografierst, bieten sich bewölkte Tage mit ihrem weichen und diffusen Streulicht regelrecht an. Scheint die Sonne, dann solltest du die grelle, senkrecht stehende Mittagssonne meiden und stattdessen das Shooting auf die frühen Morgen- oder in die Abendstunden verlegen. Dabei solltest du dann auch mal mit Gegenlichtstimmungen und einer Art Rim Light spielen. Dabei kannst du dann die dem Licht abgewandten Bildpartien aufhellen oder auch ganz bewusst im Schatten belassen und somit scherenschnittartige Bilder und Silhouetten kreieren.
Du siehst also: Versuch macht klug. Das gilt auch für die Babyfotografie. Hab Mut und probiere mal verschiedene Perspektiven, Lichtrichtungen und Lichtstimmungen aus. Denn im Gegensatz zum analogen Zeitalter kosten dich die Fotos ja keinen Cent mehr. Misslungene Bilder, die dir so rein gar nicht gefallen wollen, kannst du heute einfach löschen. Insofern leben wir als Fotografen heute in ganz fantastischen Zeiten.
Babyfotografie wie in einem professionellen Atelier?
Professionelle Fotografen arbeiten oftmals mit Hintergründen wie Stoffbahnen oder so genannten Hohlkehlen. Dabei handelt es sich um Farb-, respektive Fotokartons, die auch den Boden bedecken und von dort aus – leicht gewölbt – nach oben laufen. Damit erscheinen dann Fußboden wie auch Hintergrund in einer einheitlichen Farbe. Der Vorteil: Nichts kann vom eigentlichem Motiv – in deinem Fall dem Kleinkind – ablenken. Nur einer der Gründe, warum diese Methode auch in der Produktfotografie äußerst beliebt ist. Denn mit einer Hohlkehle lassen sich Motive, ganz gleich, ob es sich dabei um leblose Gegenstände oder aber Personen und Tiere (hier findest du mehr Infos zu Tierfotografie) handelt, prima freistellen.
Falls du kein eigenes Atelier mit Wandhalterungen und verschiedenen Hintergrundsystemen für diese Form der Baby- und Freisteller-Fotografie dein eigenen nennst, kannst du es auch mal mit einfarbigen Decken oder Stoffbahnen versuchen, die du an einer Wand fixierst und von dort bis auf den Fußboden auslaufen lässt. Denn auch so entsteht dann ein nahtloser Übergang zwischen Unter- und Hintergrund, der für Bilder, bei denen sich der Betrachter ganz auf das Kind fokussieren soll, nahezu ideal ist.
Doch auch hier gilt unser Tipp für die Babyfotografie: Bitte nicht übertreiben. Denn Kinderfotos leben auch von ihrem Umfeld, davon, dass man die Kleinen quasi in ihrem natürlichen Element zeigt. Daher darfst du bei deinen nächsten Babyfotos – nach diesem ersten Porträt Shooting – dann auch wieder Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs wie die Wickelkommode oder Badewanne mit in deine Bildkomposition einbeziehen.
Accessoires für die Babyfotografie
Ob vor der Hohlkehle oder aber frei im Zimmer platziert, es gibt verschiedene Accessoires, die Babyfotos einen ganz besonderen Reiz und Look geben. Etwa kleine Haarbänder mit Kronen oder Blüten. Alternativ dazu gibt es auch Armbändchen, Fußkettchen oder flauschige Mützen. Wem dies zu verspielt erscheint, der wird womöglich auf Körbe, in denen sich das Kind drapieren lässt, zurückgreifen. Ebenso finden sich miniaturisierte Oldtimer, Harry Potter Outfits für Neugeborene und vieles mehr … wir müssen nur aufpassen, dass wir dem Neugeborenen mit unserem Fotoenthusiasmus und unseren Arrangements keinen Stress machen!
Babyfotografie contra DSGVO?
Auch bei der Babyfotografie haben die so genannte Datenschutz-Grundverordnung – kurz DSGVO – und das Recht am eigenen Bild natürlich nach wie vor Bestand. Wir müssen also darauf achten, dass wir – gerade im Krankenhaus mit all den anderen stolzen Eltern und Babys – keine Unbeteiligten mit auf unseren eigenen Familienerinnerungen „verewigen“. Denn spätestens beim Posten derartiger Fotos drohen dann Probleme.
Freilich gibt es auch Hebammen und Kinderkrankenschwestern, die gerne für die Eltern – zusammen mit ihrem Schützling – posieren. Nachfragen und eine freundliche Bitte können damit manch` Tür öffnen. Allerdings wird die Frage, ob das Personal unserer Bitte entspricht, auch davon abhängen, ob die Bilder lediglich für den privaten Gebrauch bestimmt sind oder auch in den sozialen Netzwerken erscheinen (sollen). Ihr solltet daher mit offenen Karten spielen und klipp und klar artikulieren, was ihr später mit den Fotos vorhabt.
Übrigens zeigen sich viele Experten gegenüber dem Posten von Kinderfotos generell skeptisch. Das Deutsche Kinderhilfswerk startete daher eine Kampagne #ErstDenkenDannPosten. Denn leider tummeln sich in den sozialen Medien auch Sexualtäter und Stalker, die entweder Bilder ungefragt kopieren (und danach über dunkle Kanäle zum Kauf anbieten könnten) und / oder über Posts die Wohnanschrift von Familien herausfinden.
Zudem könnten manchen Kids, spätestens im Teenager Alter, Fotos, die sie nackt in der Badewanne zeigen, mehr als peinlich sein. Eltern sollten daher ihren Wunsch, die Freude über den lang ersehnten Nachwuchs mit aller Welt zu teilen, auch mal zügeln. Übrigens gilt die Lesart, dass Kinder erst ab circa 14 Jahren halbwegs eigenverantwortlich über ihre Fotos entscheiden können. Vorher wird das Recht am eigenen Bild allein von den Erziehungsberechtigen ausgeübt und müssen sich daher die Eltern die Frage stellen, was sie wann und wo posten (können).
Checkliste für die Babyfotografie
Wenn es um mehr als einen schnellen Schnappschuss mit dem Smartphone geht, könnte eine Checkliste für die Babyfotografie so aussehen:
- eine Kamera mit einem Zoom-Objektiv, das einen Brennweitenbereich vom leichten Weitwinkel bis hin zum leichten Teleobjektiv (also circa 28-75 mm bezogen auf das Kleinbildformat) abdeckt und eine zusätzliche (lichtstarke) Festbrennweite von 85, 100 oder 135 mm, die die Bildaussage völlig auf das Hauptmotiv, nämlich den Säugling, verdichtet.
- Fuji stellt zum Beispiel (s) ein hervorragendes FUJIFILM XF 56 mm F 1.2 Objektiv her, das an einer Vollformatkamera in etwa einem Objektiv mit einer Brennweite von 84 mm und der Freistellungsmöglichkeit von F 1.8 entspricht, während für Nutzer einer Olympus oder Panasonic das F 1.8 75 mm Objektiv von Olympus in Betracht kommt. Das gleicht dann freilich – aufgrund des Verlängerungsfaktors von 2 – bereits dem Blickwinkel eines Teleobjektivs von 150 mm und wird damit eher für Aufnahmen im Freien in Betracht kommen.
- Accessoires wie Kinderschuhe, Körbe und Teddys, Mützen und Haarbänder, aber auch Decken, die zum Teil eine Hohlkehle zu ersetzen vermögen. Übrigens kann man durch ein Mobile oder ein Spielzeug, das Geräusche macht, mitunter die Aufmerksamkeit und damit den Blick des Säuglings in die gewünschte Richtung lenken.
Zudem gilt:
- Überlege dir, welche Personen mit aufs Bild sollen. Handelt es sich dabei nicht um Verwandte wie Eltern, Großeltern und Geschwister, muss im Vorfeld exakt geklärt werden, was später mit den Fotos geschehen soll. Denn es stellt schon einen Unterschied dar, ob du das Bild des Pfarrers, der den Säugling tauft, nur in deinem Familienalbum verwahrst oder aber mit aller Welt in den sozialen Netzwerken teilen willst.
- Denke daran, dass auch Gegenstände des alltäglichen Lebens wie die Wickelkommode oder der Kinderwagen einen wichtigen Teil des frühkindlichen Lebens ausmachen und daher ruhig mal mit auf Bild dürfen.
Babyfotos beim ersten großen Fest: die Taufe
Meist stellt die Taufe das erste große Familienfest dar, an dem der Säugling aktiv teilnimmt. Und ohne Frage: Ein Baby kann in seinem Taufkleidchen zuckersüß aussehen. Doch denke bitte daran, dass das Neugeborene schon allein durch den Trubel gestresst ist. Daher solltest du – das gilt jedoch prinzipiell für jedes Baby Shooting – das Wohlergehen deines Kindes über jedes noch so gelungene Bild stellen.
Während der kirchlichen Feier, müsst ihr euch zudem mit dem Pastor absprechen. Da Taufen in aller Regel im kleineren Kreis stattfinden, dürften jedoch ein bis zwei Personen, die das Geschehen diskret (!) fotografisch begleiten, in aller Regel (im Gegensatz zur Erstkommunion, wo privates Filmen oftmals tabu ist) kein Problem sein. Allerdings müsst ihr auch hier abklären, ob der Pfarrer – zumal bei einer geplanten Publikation der Fotos – mit auf das Bild will.
Ist das nicht der Fall, bleibt euch immer noch ein Ausschnitt, also jener Moment, in dem das Taufwasser über den Kopf des Säuglings rinnt. Zudem könnt ihr ganz sicher im Anschluss an die kirchliche Zeremonie auch das Taufbecken und die Kirchengänge noch für ein kleines Shooting im Familienkreis nutzen. Etwa zusammen mit den Taufpaten oder den Großeltern, die den Säugling sicherlich auch mal gerne auf den Arm nehmen. Deckt euch also mit ausreichend Akkus ein. Denn gerade Systemkameras mit ihrem elektronisch erzeugten Sucherbild haben in aller Regel einen wesentlich höheren Strombedarf als das noch bei Spiegelreflex-Kameras der Fall war.
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