Das Lexikon umschreibt den Begriff Event mit einer Veranstaltung, die zeitlich begrenzt ist. Also einem Straßenfest, einem Sport-Festival oder auch einer Tagung. Nicht zuletzt dürfen auch Hochzeiten und andere Familienfeiern als ein Event gelten …
Nur einer der Gründe, warum das Fotografieren auf Tagungen und Festen so nah mit der People- und Porträtfotografie verwandt ist. Auf der Suche nach dem passenden Objektiv für die Eventfotografie kannst du also gerne mal nachlesen, was Robert und Olaf an anderer Stelle schon zu den besten Porträtbrennweiten gesagt haben:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Braucht man für die Eventfotografie eine spezielle Ausrüstung?
- 2 Geeignete Objektive für die Eventfotografie
- 3 (D)eine perfekte Kamera für die Eventfotografie
- 4 Die Einstellungen einer Kamera für die Eventfotografie?
- 5 Systemblitze und weiteres nützliches Zubehör für die Eventfotografie
- 6 Fotografieren auf Events: Was ist bei den einzelnen Veranstaltungen zu beachten?
- 7 Eventfotografie contra DGSVO?
Braucht man für die Eventfotografie eine spezielle Ausrüstung?
Tatsächlich stellt die Eventfotografie ganz bestimmte Voraussetzungen an Kamera und Objektiv, die relativ nah mit der Street- und Reportagefotografie verwandt sind. Auf der anderen Seite kannst du mit jeder guten Kompakt- und Systemkamera in das Genre der Eventfotografie einsteigen und dir zunächst im privaten Umfeld, etwa auf der nächsten Hochzeit oder Erstkommunion, deine erste Sporen als Eventfotograf verdienen.
Daher möchten wir dir an dieser Stelle gerne nochmals typische Veranstaltungen, die auch professionelle Eventfotografen wie Olaf und Robert immer wieder in Szene setzen, auflisten:
- Tagungen und Kongresse
- Konzerte, Opern und Theatervorführungen
- Stadtfeste
- Mittelalter- und Handwerkermärkte
- Firmenjubiläen und Präsentationen
- Stadtläufe, Turnfeste und andere Sportevents
- Kirchblütenfeste sowie Herbst- und Adventsmärkte zum Jahresende
Dazu private Familienfeiern wie:
- Hochzeiten
- Taufen (hier die besten Tipps für Babybilder)
- Erstkommunion und Konfirmation
aber auch:
- Goldene Hochzeiten und runde Geburtstage
Viele Familien, die keinen semiprofessionellen Fotografen im Freundes- und Verwandtenkreis haben, beauftragen dazu auch externe Dienstleister. Wenn dich das Thema Fotographie oder so sehr interessiert, dass du überlegst dein Hobby zum Beruf zu machen, erfährst du hier, wie du zu einem professionellen Fotografen werden kannst. Somit kannst du dir, vorausgesetzt, dass du bereits erste Erfahrungen in der Eventfotografie gesammelt hast und über eine gute Ausrüstung verfügst, in diesem Sektor vielleicht sogar einen kleinen, aber feinen Nebenerwerb aufbauen!
Geeignete Objektive für die Eventfotografie
Da Tagungen und Sportfeste oftmals ein hektischer Ort sind, stellen Zoom-Objektive eine hervorragende Grundausstattung für die Eventfotografie dar. Am besten kaufst du dir auch als Anfänger von Beginn an lichtstarke Optiken, so dass ein 24-70 mm und 70-200 mm Objektiv (eben in Abhängigkeit davon, wie nahe du an das Zentrum des Geschehens herankommst!) mit einer Anfangsblende von F 2.8 bereits ideal sind.
Alternativ könntest du dir auch ein Zoomobjektiv mit den Spezifikationen F 4.0 und einer Brennweite von 24-105 mm zulegen. Hier büßt du dann zwar einige Blendenstufen an Lichtstärke ein, kannst jedoch äußerst flexibel agieren, da nahezu sämtliche Brennweiten, die du benötigen wirst, bereits abgedeckt sind.
Tolle Objektive dieser Bauart sind zum Beispiel:
- Sigma 24-105 mm 1:4.0 DG OS Art, das zum Beispiel für Canon und Nikon gebaut wird
- Sony SEL FE 24-105 mm/4.0 G OSS für E-Mount Kameras
- Canon EF 24-105 mm F/4.0 L ISS II USM Objektiv, also ein Objektiv aus der begehrten L-Serie mit dem roten Kreis am Tubus
- Panasonic Lumix S 24-105 mm 4.0 Macro O.I.S. Objektiv für den L Mount.
Neben diesen genannten Vollformat-Objektiven finden sich natürlich auch zahlreiche Pendants, solltest du eine Kamera mit APS-C oder MFT-Sensor benutzen, zum Beispiel:
- Panasonic Leica DG Vario-Elmarit 12-60 mm F 2.8-4.0, das an einer GH 5 oder Olympus Kamera einem 24-120 mm Objektiv beim Vollformart entspricht
- Fujifilm XF 16-80 mm F/4,0 R OIS WR für den X-Mount.
Dazu kommen dann lichtstarke Festbrennweiten, die deine Ausrüstung als Eventfotograf komplettieren. Zum Beispiel ein lichtstarkes 35 er Objektiv sowie eine typische Porträtlinse mit 85 mm Brennweite und Lichtstärke F 1.8 oder gar F 1.4.
Mitunter können auch Weitwinkelobjektive mit 18 oder 20 mm Brennweite Sinn machen, da es in Clubs oder auf Musikfestivals mitunter recht beengt ist. Die einzige Möglichkeit, den DJ oder die gesamte Bühne in Szene zu setzen bieten dann Weitwinkelaufnahmen, oftmals von schräg unten nach oben fotografiert, wenngleich die Aufbauten damit (typisch für Objektive dieser Brennweite) ein wenig verzerrt wirken.
(D)eine perfekte Kamera für die Eventfotografie
Prinzipiell benötigst du für die Eventfotografie weder einen extra schnellen Autofokus (ausgenommen vielleicht Motorsportveranstaltungen!) noch lange und schnelle Serienbildraten. Auch eine Auflösung von 24 MP wird in aller Regel ausreichen.
Auf was du achten solltest sind folgende Punkte:
- 6 bis 7 Bilder pro Sekunde, eine Serienbildgeschwindigkeit, die deine Kamera idealerweise auch mal mehrere Sekunden am Stück durchhält
sowie:
- höhere ISO Werte ohne störendes Bildrauschen, damit du zum Beispiel auch in dunklen Messehallen oder bei schlechteren Lichtverhältnissen in einer Kirche noch gute Bilder machen kannst.
Kriterien, die zum Beispiel auch eine ältere Kamera wie eine Nikon D 750 (die bei vielen Hochzeitsfotografen populär war und ist) noch problemlos erfüllt.
Nahezu ideal wäre dann die neu D 780 aus dem Hause Nikon oder eine Sony Alpha 7 Mark III, die mit einem hervorragenden (Augen) Autofokus wie auch rasanten 10 Bilder in der Sekunde aufwartet. Hier ist es dann nahezu unmöglich, dass ein entscheidender Moment, etwa der Pfarrer, der seine Hand zum Segen hebt oder der Hammerschlag des Bürgermeisters, der das Starkbierfass eröffnet, nicht optimal im Bild wäre.
Die Einstellungen einer Kamera für die Eventfotografie?
Prinzipiell kannst du auch bei der Eventfotografie sowohl mit Zeit- wie auch mit Blendenpriorität arbeiten. Das wird davon abhängen, was dir in der jeweiligen Situation wichtiger ist – die kurze Verschlusszeit, weil sich Personen und Objekte bewegen oder aber eine bestimmte Blende, die dir ausreichend Schärfentiefe bietet.
Gerade bei modernen Vollformatkameras mit einer geringen Auflösung, die kaum einmal ein störendes ISO Rauschen zeigen, stellen viele aber auch den manuellen Modus (M) ihrer Kamera samt ISO-Automatik ein. Denn dann kannst du Zeit wie auch Blende völlig frei wählen, und deine Kamera wird dir den dazu notwendigen ISO Wert selbsttätig festlegen.
Ein absolutes High ISO „Monster“, das selbst bei extremen ISO Einstellungen keinerlei Rauschen zeigt und daher auch für Aufnahmen bei Kerzenlicht und Fackelschein in Betracht kommt, ist die Sony Alpha 7 S I und S II. Im Gegenzug für diese grandiosen Low Light Fähigkeit musst du dich dann aber mit einer vergleichsweise geringen Auflösung von 12 MP begnügen.
Daher gilt es abzuwägen, denn auf manchen Events kann / darf auch geblitzt werden.
Systemblitze und weiteres nützliches Zubehör für die Eventfotografie
Bei bestimmten Veranstaltungen wie Opern, klassischen Konzerten oder auch im Theater ist der Blitzeinsatz in aller Regel verboten. Allenfalls werden Zeitungsreporter, die ein bis zwei Bilder unter optimalen Lichtbedingungen „schießen“ dürfen, davon verschont bleiben. Die übrigen (Hobby) Fotografen hingegen müssen sich mit available light, also mit dem vorhandenen (Rest) Licht, begnügen. Das muss kein Nachteil sein, da viele Bühnen – zum Beispiel auch beim Orientalischen Tanz – durchaus stimmungsvoll illuminiert sind. Voraussetzung sind lediglich lichtstarke Objektive wie auch die Frage, ob deine Kamera höhere ISO Werte ohne ein störendes Bildrauschen zulässt.
Das wird umso besser funktionieren, je größer der Sensor und je geringer die Auflösung ist. So ist es zum Beispiel kein Geheimnis dar, dass die Sony Alpha 7 S ein wesentlich besseres Rauschverhalten als die Sony Alpha 7 R Mark III aufweist. Dabei ist letzte Kamera wesentlich neuer und moderner, hat allerdings mit stattlichen 42 MP auch ein gewaltiges Auflösungsvermögen. Hier präsentiert sich die S Variante (12 MP) also bescheidener, kann dafür aber mit grandiosen Low Light Fähigkeiten punkten. Daher solltest du dich, so Olafs Rat, bereits beim Kauf (d) einer Kamera entscheiden, auf was es dir im Besonderen ankommt.
Hartes Blitzlicht vermeiden
Auf Straßenfesten, bei Partys und Vorträgen wird der Blitzeinsatz dagegen selten (er) ein Problem sein. Allerdings führt das meist harte Blitzlicht in aller Regel zu unschönen Schlagschatten; zudem können Blitze anheimelnde Lichtstimmungen, wie sie bei der Vorführung eines Feuerschluckers entstehen, regelrecht kaputt blitzen. Der Blitzeinsatz will daher wohl durchdacht sein. Drum wäge Pro und Contra ab.
Abmildern lassen sich die mitunter unschönen Effekte eines Blitzlichts durch Diffusoren. Die gibt es zum Beispiel von LumiQuest, wobei der Hersteller sowohl kleine und handliche Lösungen, die vornehmlich für den on camera Einsatz konzipiert sind, aber auch größere Softboxen, die eher fürs entfesselte Blitzen gedacht scheinen, bereitstellt.
Ein weiterer bekannter und beliebter Hersteller für so genannte modulare Lichtformer ist MagMod, dessen MagSphare zwar durchaus wuchtig wirkt, aber auch auf dem Zubehörschuh einer Kamera noch eine gute Figur macht.
Wenn du keine Lichtformer und Softboxen besitzt, kannst du auch indirekt blitzen. Nämlich dergestalt, dass du deinen Blitzreflektor, statt diesen wie gewohnt auf das Motiv zu richten, zur Decke oder einer weißen, zumindest jedoch hellen Wand klappst. Denn die wirkt wie ein gewaltiger Reflexschirm und sorgt auch bei einem Systemblitz für ein wunderbar weiches und gefälliges Licht. Manchmal kann auch ein Fenster zur Reflexion genutzt wird. Könner schaffen es, dass die Szene wie eine natürliche Stimmung wirkt und später niemand den Blitzeinsatz erkennen kann. Hierfür musst du allerdings ein bisschen experimentieren – also die TTL Steuerung ausschalten – und dann im manuellen Modus eine Balance zwischen Umgebungslicht und Blitz finden.
Auf Events entfesselt blitzen
Natürlich können Systemblitze auch entfesselt ausgelöst und damit frei im Raum platziert werden. Dies funktioniert natürlich nicht überall und immer, wird jedoch auf privaten Familienfesten oder auch dann, wenn dich ein Veranstalter als Hausfotograf engagiert hat, häufig möglich sein. Dann kannst du auch mit mehreren Blitzen unterschiedlicher Leuchtkraft für das perfekte Licht sorgen.
Apropos, Blitz: Neben den meist sehr guten aber auch teuren nativen Blitzen finden sich für die meisten Kameras heute auch Drittanbieter wie Yangnuo, Godox oder auch Nissin, die durchaus einen Blick wert sind. Godox hat mit (s) einem V1N sogar ein Blitzgerät mit dem besonders begehrten „Rundkopf“ im Programm, der auch beim direkten Blitzen für ein recht gefälliges, weiches Licht sorgt.
Dabei brauchen auch die Nutzer von MFT Kameras oder Fans von Fujis X-Mount heute nicht mehr zu darben; denn auch für diese Systeme haben die Fremdhersteller längst spannende Speedlights und Lösungen auf den Markt gebracht!
Fotografieren auf Events: Was ist bei den einzelnen Veranstaltungen zu beachten?
Da die Eventfotografie, wie wir oben schon gesehen haben, ein weites Feld darstellt, möchten wir hier gerne auf die einzelnen Themenfelder und deren Besonderheiten näher eingehen:
- Bei der Konzertfotografie ist es natürlich üblich, dass vornehmlich die Musiker gezeigt werden. Das gilt natürlich auch im Theater oder bei einer Operette, wo selbst professionellen Fotografen der Gang hinter die Kulissen verwehrt bleibt. Auf kleineren Events, gar auf Stadtfesten, ist es jedoch mitunter möglich, seitlich auf der Bühne zu stehen und damit die Künstler samt ihrem Publikum in Szene zu setzen.
- Manchmal bieten sich aber auch Weitwinkelaufnahmen, gar aus der Froschperspektive, sprich: aus einer knienden Position heraus, an. Dies ist in der People- und Porträtfotografie im Normalfall eher unüblich, kann jedoch, wie Robert bestätigt, einen tollen Effekt haben: „Denn dann wandert der Blick des Betrachters von den Füßen des Künstlers, entlang dem Mikrofon nach oben. Eine Perspektive, die vielleicht ungewohnt ist, aber dennoch ihren Reiz hat!“
- Bei Tagungen, Präsentationen und Firmenjubiläen werden natürlich vornehmlich die (Fest) Redner porträtiert. Meist sind ein Rednerpult und oft auch noch Plakate und Werbebanner im Hintergrund aufgebaut, so dass bereits die Location und der Veranstalter den Rahmen für das spätere Foto – zumindest in groben Zügen – vorgeben.
- Blitzeinsatz wird bei derartigen Veranstaltungen nur selten ein Problem sein. Allerdings achten wir durch indirektes Blitzen und / oder einen Diffusor darauf, dass keine unschönen Schlagschatten auf den Werbebannern im Hintergrund entstehen. Denn natürlich wünschen sich die Veranstalter oder Auftraggeber, dass man deren Schriftzug auf dem Foto problemlos entziffern kann.
- Neben einem Abbild des Redners, das vor allem die Zeitungsleser interessiert, kann für den Veranstalter selbst freilich auch ein Foto des Firmengebäudes, ein Blick in die Halle mit ihren (Ehren) Gästen oder eine Nahaufnahme des vorgestellten Produktes interessant sein. Es spielt also eine gewaltige Rolle, ob du als Reportagefotograf für eine Zeitschrift oder aber als ein vom Unternehmen beauftragter Eventfotograf vor Ort bist. Trifft letztes zu, solltest du unbedingt bereits im Vorfeld abklären, welche und wie viele Fotos sich (d) eine Kunde vorgestellt hat.
- Mittelaltermärkte mit ihren Ständen, ihren wilden Reitern und verwegenen Schwertkämpfern sind ein wahres Eldorado für die Eventfotografie, ein spannender Ort, gerade auch für angehende Fotografen, da hier ganz unterschiedliche Genres, von der Produkt- über die Porträt- bis hin zur Action-Fotografie, gefragt sind. Natürlich gehört es zum guten Stil, dass du am Eingang nachfragst, ob Fotografieren überhaupt erlaubt ist.
- Ist das der Fall, solltest du dich auch bei den einzelnen Schaustellern nochmals als Hobbyfotograf oder Medienvertreter zu erkennen geben. Denn niemand wird gerne ungefragt fotografiert (dazu später nochmals mehr); zudem eröffnen dir eine höfliche Bitte und ein freundliches Lächeln meist völlig ungeahnte Möglichkeiten, da plötzlich bereitwillig mit Langbogen oder Schwert und Schutzschild posiert wird.
- Dabei stellt jedes mittelalterliche Spektakel – aber auch ein Adventsmarkt – seine ureigenen Herausforderungen an deine Kamera. Denn oftmals wird dabei in Low Light Situationen, etwa in Zelten oder im Widerschein von Lagerfeuern, fotografiert; du musst also den ISO Button deiner Kamera nahezu im Schlaf finden.
- Ebenso wichtig ist es jedoch, dass du auf den Außen- und Freiflächen, bei Schwertkämpfen und Reitervorführungen, mit den Einstellungen deiner Kamera vertraut bist. Denn hier helfen Verschlusszeiten von 1/500 Sekunde (oder kürzer) dabei, die teils rasanten Bewegungen regelrecht einzufrieren.
- Besitzt deine Kamera eine ausreichende Serienbildgeschwindigkeit, solltest du die ausnutzen, damit du keinen Moment und keine Bewegungssequenz verpasst. Alternativ kannst du auch in 4 K filmen und dir aus dem hochauflösenden Clip im Nachhinein ein Standbild deiner Wahl extrahieren; eine Methode, die nicht nur in der Sport-, sondern auch in der Eventfotografie zunehmend populär wird!
- Familienfeste, wie eine Hochzeit oder Taufe, stellen natürlich einen Sonderfall und ein Highlight in der Eventfotografie dar. Und das völlig unabhängig davon, ob du selbst zum Familienkreis gehörst oder aber als bezahlter Fotograf diesen intimen Augenblick porträtieren darfst.
- Dabei stellt es eine Selbstverständlichkeit dar, dass du dich dem Anlass gemessen kleidest. Zudem solltest du bereits im Vorfeld mit dem Brautpaar oder den Eltern abgestimmt haben, welche und wie viele Bilder deinen Auftraggebern vorschweben.
- Auch kann es bestimmt nicht schaden, wenn du dich dem Pfarrer vorstellst. Denn viele Geistliche schätzen es nicht sonderlich, wenn zu große Hektik entsteht und der Fotograf bei der Erstkommunion oder Trauung quasi omnipräsent scheint. Von einigen Gemeinden wird daher ein externer Fotograf (das gilt insbesondere für eine Kommunion oder Konfirmation) beauftragt, so dass eigenes Fotografieren während der kirchlichen Feier tabu ist. Ausgenommen davon sind in aller Regel natürlich Porträts nach der Messe, etwa im Kirchgang oder vor einem Altar. Zudem sind die meisten Geistlichen gerne bereit, nach dem Fest nochmals mit dem Täufling und seinen Eltern, respektive mit dem Brautpaar, für dich zu posieren.
- Natürlich gehören auch Details, wie Brautsträuße, Kerzen oder das Kirchengebäude zu deiner Reportage; ggf. auch ein Gruppenfoto, das am Ort der weltlichen Feier und / oder im Pfarrgarten erstellt wird. Daher solltest du gerade für Familienfeste, die oftmals länger dauern, ausreichend Akkus für deine Kamera wie auch das Blitzlicht dabeihaben.
Ein schönes Foto ist das eine – ein guter Fotograf sollte jedoch auch noch seine Bilder effizient und vor Allem sinnvoll verwalten können. Erfahre hier die besten Tipps zur Bildverwaltung! In diesem Sinne zeigen wir dir auch die besten Foto Apps für das iPhone.
Eventfotografie contra DGSVO?
Natürlich wird derjenige, der vom Brautpaar oder den Eltern mit der fotografischen Dokumentation einer Trauung oder Erstkommunion beauftragt ist, mit der so genannten Datenschutzgrundverordnung keinerlei Problem haben. Hier ist die Sache mit der Übergabe der Bilder, in aller Regel auf Speicherstick oder CD, für dich erledigt. Natürlich solltest du die Fotos, spätestens mit Erhalt deines Honorars, von deinem System löschen … es sei denn, es wurde vereinbart, dass du diese für Werbezwecke, etwa deine Homepage, nutzen darfst. Dafür wiederum musst du den Betroffenen in aller Regel bei deinen Honorar-Vorstellungen entgegenkommen, da jeder das Recht an seinem eigenen Bild hat.
Das war – prinzipiell betrachtet – schon immer so, wenngleich seinerzeit die DGSVO für jede Menge Wirbel gesorgt hat. Dabei ging es, doch das nur am Rande, auch um andere (weitere) Aspekte, etwa den Umgang mit sensiblen Kunden- und Kontaktdaten, Newsletter, ungefragte (Werbe) E-Mails und vieles mehr. Was für dich als Fotograf wichtig ist: Du darfst niemanden ungefragt fotografieren und erst recht keine Bilder publizieren, es sei denn, dass dir dies die abgebildete Person ausdrücklich erlaubt hat.
Sicher ist Sicher: Der Model Relase Vertrag
Völlig auf der sicheren Seite bist du daher mit einem so genannten Model Relase Vertrag, der die Nutzungsrechte, die dir die porträtierte Person an den Bildern einräumt, detailliert und zweifelsfrei klärt. Denn ein Lächeln, das dir eine Person auf dem Foto zeigt, wird allein als Zustimmung niemals ausreichen. Dies besagt, sollte es vor Gericht gehen, letztendlich nur, dass dich (d) ein Model als Fotograf wahrgenommen und deine Absicht (zu fotografieren) erkannt hat. Eine Zustimmung zur Veröffentlichung der Fotos – sei es nun in einem Printmedium oder in den sozialen Netzwerken – lässt sich allein aus dem lächelnden Gesicht jedenfalls nicht ableiten.
Dennoch wird auch im Zeitalter der DGSVO, zumal im Zusammenhang mit der Eventfotografie, nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Tatsächlich findet man bis heute wenige Zeitungsreporter, die ständig mit einem Modelvertrag herumlaufen. Das hat zum Teil recht simple Gründe. Denn wenn eine Firma zu einer Pressekonferenz oder einer Präsentation einlädt – gar verbunden mit der Bitte um Berichterstattung – will derjenige ja fotografiert werden. Probleme drohen daher in solchen Fällen allenfalls, solltest du das Foto aus seinem Kontext reißen, extrem bearbeiten und damit die porträtierte Person absichtlich schmähen und / oder das Event mit Unwahrheiten verbaler Art verunglimpfen.
Ausnahmen: Fotos von Prominenten & Gruppen
Sonderregelungen existieren zudem für Prominente und andere bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Salopp ausgedrückt: Auch ein Kleinstadt-Politiker muss damit rechnen, dass er beim Fassanstich oder (s) einer Festrede porträtiert wird. Problematisch wäre es dagegen, solchen Personen in ihrem privaten Umfeld nachzustellen und / oder ihre Kinder ungefragt zu fotografieren.
Für Vorführungen oder Gruppenfotos, die eine größere Anzahl von Personen zeigen, gelten dagegen wiederum Sonderregeln. Auf der anderen Seite können Urheberrechte, die zum Beispiel Komponisten an einem Musikstück haben, Videografen vor Probleme stellen. Damit ist das Thema kaum in wenigen Sätzen zu klären und solltest du dich im Zweifelsfall durch eine juristische Beratung (die dieser Beitrag weder leisten will noch kann noch darf!) absichern.
Unkompliziert: Freundliches Nachfragen
Allerdings lassen sich – so Olafs und Roberts Erfahrung – die meisten Probleme bereits durch Nachfragen und ein höfliches Gespräch im Vorfeld lösen. Denn gerade Eltern, die mit ihrem Nachwuchs ein Mittelalterspektakel in Gewandung besuchen, werden an einem gelungenen Schnappschuss zur Erinnerung durchaus interessiert sein. Also trau` dich und sprich Personen und Gruppen, die du gerne porträtieren möchtest, doch einfach mal an. Bei Minderjährigen natürlich deren Eltern. Artikuliere höflich, um was es dir geht und was du mit den jeweiligen Fotos planst. Denn häufig könnt ihr einen Deal machen. Zum Beispiel dergestalt, dass du einige schöne Fotos zum Eigengebrauch der Familie fertigst und dafür im Gegenzug einige Bilder auf deinem (semi) professionellen Blog posten darfst.
Ob ihr das dann schriftlich fixieren wollt und müsst oder euch doch mit gegenseitigem Vertrauen begegnet, liegt an euch!
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